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Cloud, Datenmanagement, Digitalisierung

Braucht es immer eine Datenmigration? Teil 1

Wenn das Wort Datenmigration fällt, läuten direkt die Alarm Glocken. Das Verschieben von Daten und die Übertragung von Daten hört sich komplex an. Doch wieso ist die Migration von Daten negativ konnotiert? Ist dies effizient oder können viele Daten auch ohne eine Migration in ein Zielsystem übertragen werden? Im folgenden Beitrag gehen wir auf diese Punkte ein und erörtern im zweiten Teil wie eine erfolgreiche Integration von technischen Daten durch eine Web-Anwendung erfolgen kann - ganz ohne Datenmigration!

Braucht es immer eine Datenmigration? - Illustration

Was ist Datenmigration?

Zunächst klären wir den Begriff Datenmigration oder zu englisch data migration. Bei Datenmigrationen handelt es sich um den Transfer von Daten zwischen Datenspeichersystemen. Hierbei werden Daten meist für das Zielsystem in ein neues Format transformiert, um die relevanten Daten ordnungsgemäß für das neue System bereitzustellen. Eine Datenmigration und Datenkonvertierung kann nicht einfach so erfolgen, sondern erfordert einen strengen Datenmigrationsplan. Dieser stellt sicher, dass die migrierten Daten während der Übertragung nicht verloren gehen oder beschädigt werden. Dieses Vorgehen wird unterteilt in die Analyse, Implementierung, Migration, Auswertung und After Care der Daten unterteilt.

Datenmigration im Vorgehen - Illustration

Wie werden Daten migriert?

Eine erfolgreiche Migration Ihrer Daten kann nicht von heute auf morgen geschehen. Wie erwähnt, benötigt die Transformation der Daten zwischen einer Datenbank und einer anderen einen Datenmigrationsplan. Für eine Datenmigration müssen die Daten analysiert werden, um die richtigen Arten der Datenmigration zu bestimmen. Hierbei wird zwischen folgenden Arten der Migration unterschieden:

Anwendungsmigration:

Anwendungsmigration wird dann gewählt, wenn ein Unternehmen Änderungen an der Anwendungssoftware vornimmt oder den Anbieter der Anwendung wechselt. Hierbei werden Daten von einer Computerumgebung in eine andere verschoben und somit migriert. Eine neue Anwendungsplattform kann nach der Migration aufgrund neuer Anwendungsinteraktionen ein radikales Redesign erfordern. Die größte Herausforderung besteht darin, dass das Bestandssystem und das Zielsystem unterschiedliche Datenmodelle haben und unterschiedliche Datenformate verwenden. Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) werden von Anbietern bereitgestellt, um die Datenintegrität zu schützen. Webschnittstellen von Anbietern können mit Skripts versehen werden, um die Datenmigration zu erleichtern.

Cloud-Migration:

Cloud-Migration wird angewandt, wenn ein Unternehmen ihre Dienste, Datenbanken, IT-Ressourcen und Daten oder Anwendungen von einer Cloud in eine andere Cloud migrieren möchte. Hierbei handelt es sich meist um eine große Menge von Daten die intern von den Bestandssystemen der Unternehmen nicht verarbeitet werden können, ohne einen hohen Kostenaufwand zu generieren. Das Verschieben von Daten in die Cloud ist im Trend, da sich Unternehmen von veralteten Systemen und Servern im eigenen kleinen Rechenzentrum lösen möchten, um von den Vorteilen des Cloud-Computing zu profitieren.

In der Umfrage von Fortinet wird vorhergesagt, dass im Jahr 2023 31% der Unternehmen ihre Arbeitslast zu 75% über die Cloud ausführen werden.

Speichermigration:

Von Speichermigration wird gesprochen, wenn eine Übertragung von Daten zwischen verschiedenen Speicherorten stattfindet. Dieser Fall tritt auf, wenn von einem physischen Medium wie Papier (Akten), Festplattenlaufwerke oder anderen Hardware-Speichergeräten auf einen virtuelle Speicherung, wie die Cloud, erfolgt. Bei diesem Prozess wird es zu einer Datenvalidierung, Datenbereinigung oder Redundanz kommen.

Ein Unternehmen führt meist eine Speichermigration nicht aus Platz Mangel durch, sondern um das Unternehmensgeschehen und dessen Daten zu digitalisieren. Das digitale Transformation von Daten kann genutzt werden, um Arbeitsabläufe zu optimieren oder automatisieren.

Wieso ist das Migrieren von Daten komplex?

All diese Arten von Datenmigration haben das Ziel, die Datenqualität beizubehalten und Daten sicher von einem Speicherort in eine neue Datenbank oder anderen Ort zu migrieren.

Die Problematik hierbei ist das Konzept von Data Gravity (Datenträgheit). Die Definition von Data Gravity besagt, dass alle Daten eine Masse besitzen. Bei größerer Masse besitzen die Daten eine größere Anziehungskraft, dies erschwert somit die Daten zu transportieren. Dadurch entstand der Vorsatz große Datenmengen nur zu benutzen und nicht zu verschieben. Denn bei einer größeren Masse steigt die Anziehungskraft und Wahrscheinlichkeit, dass Anwendungen und Services angezogen werden.

Doch wenn hohe Datenmengen nur genutzt und nicht verschoben werden sollten, wie kann ich dann in ein neues Bestandssystem meine Daten migrieren? Am besten gar nicht! Ein besserer Ansatz, um eine große Menge an Daten zu verschieben ist die Mitnahme von Daten.

Im Teil 2 gehen wir auf die Mitnahme von Daten ein und wieso diese der bessere Ansatz zur Datenmigration ist. Hier erfahren wir auch endlich, wie eine Integration von technischen Daten mit einer Web-Anwendung abläuft.